Paleo

Der Begriff „Paleo“ ist eine Abkürzung für das englische Wort „paleolithic“ = „steinzeitlich“.

Er steht als Platzhalter für eine artgerechte Ernährung, an die der Mensch durch evolutionäre Prozesse optimal angepasst ist. Es ist nicht das Ziel, eine „echte“ Steinzeiternährung genau nachzubauen, denn das wäre unmöglich. Es wird versucht, eine Steinzeiternährung so gut es geht nachzuahmen mit den Lebensmitteln, die heute zur Verfügung stehen. 

Die Makronährstoffverteilung ist eher zweitrangig - der Fokus liegt auf Nährstoffdichte, Qualität und optimale Fettsäurenverteilung. Die Paleo-Ernährung ist nicht per se „low-carb“, sondern durch die Lebensmittelauswahl kohlenhydratreduziert. Vereinzelt werden > 50% Kohlenhydrate gegessen; durchschnittlich werden 23 – 40% an Kohlenhydrate genutzt. 

Im Zentrum dieser Ernährungsweise nach evolutionärem Vorbild stehen echte, möglichst unverarbeitete Lebensmittel.
Die Lebensmittel bitte frisch kochen und niedrige Temperaturen verwenden!

  • Fleisch („Nose to Tail“, grasgefüttert, wild gefangen), Innereien, Knochenmark
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren
    • Tierische Fette Schweineschmalz, Hühner- oder Entenschmalz, Butter, Ghee (Butterschmalz)
    • Fischöl
    • Pflanzliche Fette: Kokosnuss, Avocado, Macadamia, Olivenöl, Nussöle, Leinsamenöl
  • Eier
  • Gemüse
    • z.B. Wirsing, Chinakohl, Kohlrabi, Löwenzahn, Feldsalat, Spinat, Mangold, Blätter von roter Bete, Kohlrabi, Radieschen Pilze, alle Kohlarten, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch
  • Fermentierte Lebensmittel mehrmals pro Woche
  • Algen, Seegras, Kelp mehrmals pro Woche
  • Obst (mit wenig Zuckergehalt)
  • Nüsse (ggfls. über Nacht einweichen) und Samen 

Lebensmittel, die erst seit kurzem Teil des menschlichen Speiseplans sind und an deren Verzehr, vor allem in großen Mengen, der Mensch nicht oder nur sehr schlecht angepasst ist, werden nicht verwendet:

  • Zucker (in jeder Form)
  • Getreide und Pseudogetreide
  • Soja und vor allem unfermentierte Sojaprodukte
  • Hülsenfrüchte und sehr stärkehaltiges Gemüse (ggfls. 1 - 2 Portionen/ Woche)
  • Industriell stark verarbeitete Milchprodukte
  • Industriell hergestellte Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren 

Da viele chronische und degenerative Erkrankungen in einem direkten Zusammenhang mit einer Dysfunktion der Mitochondrien stehen, hat die Gesunderhaltung der Zellen und vor allem der Mitochondrien höchste Priorität. 

Paleo ist mehr als nur eine Ernährungsform – Lebensstilfaktoren wie guter Schlaf, Bewegung, Spiel und Stress in einer gesunden Form sind ebenfalls einen wichtiger Aspekt.